Im Winter Weihnachtsbäume und im Sommer Bienen!
Im letzten Jahr haben wir etwa 200 Völker in sogenannten Segeberger Beuten eingewintert. Das bedeutet wenn spätestens im Oktober alle Völker genug Futter für den Winter bekommen haben und die Tage kälter und kürzer werden, müssen wir erst mal für ein paar Monate die Finger von den Völkern lassen und uns auf die Weihnachtsbäume konzentrieren. Bis zum März kann man fast nichts an den Völkern machen, weil es zu kalt ist um sie zu öffnen. Ab dann kontrollieren wir die Gesundheit der Völker und ihre Futtervorräte, später entscheiden wir wie viele Jungvölker aus dem letzten Jahr für den Verkauf geeignet sind.
Im April fangen wir an Königinnen aus im Vorjahr aufgrund ihrer Eigenschaften ausgewählten Völkern zu ziehen. Diese benötigen wir für unseren eigenen Bedarf und für den Verkauf. Ab jetzt müssen wir unsere Völker jede Woche kontrollieren um Schwärmen zu verhindern. Bis zum Spätsommer können die Völker auf bis zu 80.000 Individuen wachsen. Starken Völkern entnehmen wir Ableger um neue Völker für das nächste Jahr zu haben.
Durch ihre fleißige Sammelarbeit sorgen unsere Bienen für eine blühende Landschaft, üppiges Wachstum, natürliche Artenvielfalt und teilweise bedeutend höhere Erträge in der Landwirtschaft. Zwei bis dreimal im Jahr ist es uns möglich je nach Standort und Reifegrad des Honigs zu Ernten und zu schleudern.
Die Völker zeigen bei der Bearbeitung über das Jahr hinweg ganz verschiedene Charakter und solche die besonders durch Honigertrag, Volkswachtum und Bauaktivität auffallen werden von uns notiert.
Wenn der letzte Honig geerntet ist behandeln wir die Völker mit organischen Säuren gegen die Varroa Milbe. Dieser Schädling befindet sich in jedem Honigbienenvolk und ist für die Bienen früher oder später tödlich wenn der Imker nichts unternimmt. Die Bienen kommen mit der Säure in richtiger Dosierung und bei richtiger Anwendung besser klar als die Milben. Man wird niemals jede einzelne Milbe los, aber die Behandlung ist ein nötiges Übel um den Schädling so zu reduzieren, dass die Bienen damit leben können.
Gegen Ende des Jahres folgt dann wieder die Einwinterung und eine letzte Varroabehandlung.